Ich interessiere mich sehr für Politik und Gesellschaft und habe einige Dinge, die ich verfolge und mit Freunden berede. Aber mir war noch nie ein Thema drängend genug, dass ich mich aufgerafft und mich tatsächlich eingebracht hätte. Auch auf Demos bin ich öfter mal, aber noch für keine habe ich selbst Flyer verteilt und Plakate ausgehängt. Im Mai habe ich damit angefangen und es fühlt sich gut an diese Klima- Sache mit zu verbreiten.
Es lässt sich auch wirklich gut in den Alltag einbauen: Man ist mit den Kindern auf dem Spielplatz und lässt ein Plakat dort. Heute früh waren wir Brötchen holen und haben den Bäcker gefragt, ob wir bei ihm ein Plakat ins Fenster hängen dürfen. Ein Bekannter wollte in seiner Stammkneipe fragen. Auch im Sportstudio oder beim Friseur kann man fragen- überall, wo man ohnehin ist.
Ich bin gerade viel bei Krabbelgruppen und Mutter- Sportkursen. So decke ich innerhalb einer normalen Woche schon einiges an Orten ab. Und zumindest bei mir im Kiez sind die meisten offen für das Thema, wissen zumindest, dass es irgendwie wichtig ist und legen gerne Flyer aus. Haben aber oft selbst noch gar nicht gehört, dass es schon wieder eine große Demo gibt.
Wer es nicht schafft oder mag bei den zentralen Stellen Mobi-Material zu holen, kann es sich einfach online bei www.klima-streik.org bestellen. So habe ich letzte Woche auch erst mal angefangen, hatte ohne Aufwand einen DIN A4-Umschlag mit 100 Flyern und etwas zwanzig Plakaten und Aufklebern. Sobald ich das hatte, konnte ich auch allen Bekannten und Nachbarn usw. etwas anbieten.
Viele freuen sich, wenn sie auch ein Plakat zum Aufhängen, z. B. an ihrem Arbeitsplatz oder in der Kita ihres Kindes, haben. Auch ein paar Flyer können viele irgendwo auslegen, wo sie eh sind. Sie würden sich diese Sachen nur nie selbst besorgen. So habe ich vor drei Tagen der Mutter einer Freundin meiner großen Tochter ein paar Teile mitgegeben, die es in ihrem Stammrestaurant auslegen will. Und gestern war ich bei meiner Freundin zu Besuch, die ein Plakat in ihrem Institut aushängen möchte.
Ich denke, wenn viele, viele Menschen ein bißchen was tun, lässt sich schon viel erreichen! Allein schon mit dem Mobilisieren für die Demos in den Kiezen sorgt man dafür, dass das Thema in den Alltag einsickert. Es hat eine große Wirkung, wenn viele Menschen mitbekommen, dass es eben nicht nur ein paar übermotivierte Jugendliche sind und auch nicht nur die üblichen Klimaaktivisten.
Annika