Ist das Helene Fischer? Oder etwa Til Schweiger? Gar Robert Lewandowski? Nein, das Profilbild der P4F PromiVideo AG zeigt passend zum Thema die amerikanische Schauspielerin, Bürgerrechts- und Klimaschutzaktivistin Jane Fonda in Fesseln auf dem Weg ins Gefängnis. Es ist eine kleine und überschaubare Gruppe, in der sich Corinna, Yvonne, Irina und Uwe zusammengefunden haben, um über die Grenzen der For-Future-Blase hinaus Prominente für den Kampf gegen den Klimawandel zu gewinnen.

Plakat: Love your Planet

Wir wissen, hoffen, vermuten, dass möglichst viele Schauspieler, Musiker, Sportler, Moderatoren, Unternehmer auf unserer Seite stehen, aber bisher noch keine passende Gelegenheit hatten, dies auch deutlich kund zu tun. Vielleicht, so sagen wir uns, waren sie schon auf Demos, vielleicht haben sie jemanden aus Nachbarschaft, Freundeskreis, Verwandtschaft sogar schon davon überzeugt, dass alle aufstehen und handeln müssen, weil uns nur noch wenig Zeit bleibt. (Seit Corona wissen hoffentlich alle, was exponentielles Wachstum bedeutet: Gestern war der See nur zu Hälfte mit Seerosen bedeckt, heute morgen kann man kein Fleckchen Wasser mehr sehen! Oder nehmt Popcorn … oder den grönländischen Eiskörper … na, ihr wisst schon.)

Also geht es doch um Helene Fischer, Til Schweiger, Robert Lewandowski und ihre riesigen Fangemeinden. Und um die der Volksmusiker und Schlagersänger, der Daily Soaper, Tatort- und Rosamunde-Pilcher-Darsteller und der Fuß-, Hand-, Volley-, Basket-, Wasser-, Federballspieler. An die schreiben wir eine kurze Mail mit drei Fragen: Wie ist deine Haltung zur Klimakrise? Was tust du, um den Klimawandel aufzuhalten? Was sollte die Politik tun, um den Klimawandel zu stoppen? Wir bitten die Prominenz, ihre Antworten als Video aufzuzeichnen und in ihren eigenen notorischen Social Media-Kanälen zu posten. Was für eine große Gemeinde können wir dadurch erreichen, wenn hunderttausende Fans sehen, dass ihre Held*innen den Klimawandel als die größte Bedrohung der Menschheit ever ansehen! (Natürlich sollen sie die Filme auch an uns schicken, damit wir die kleinen Propagandastreifen ebenfalls veröffentlichen können.)

Noch haben wir die Fragen nicht verschickt, weil wir abwarten wollen, bis die Stars sich vom Schock abgesagter Konzerte und Aufführungen, abgebrochener Drehs und abgeblasener Ballspiele erholt haben. Das wird hoffentlich in der kommenden Woche der Fall sein. Dann geht es los, und wir hoffen, wünschen und drängen auf Erfolg. Sollte das Vorhaben gelingen, werdet ihr es nicht übersehen können.

Nachtrag etwa einen Monat später:

Das Vorhaben ist nicht gelungen. In keiner Weise. Zumindest ist, sollte jemand der Zunft der darstellenden Kunst etwas gepostet haben, nichts bei uns angekommen. Das ist enttäuschend und frustrierend. Nun könnte man sagen: Sucht den Fehler bei euch, vielleicht war die Ansprache nicht die richtige, vielleicht hättet ihr nachhaken sollen, entschlossener vorgehen sollen. Aber andererseits sind wir keine Kindermädchen, die einen Fünfjährigen dazu ermahnen müssen, sich vor dem Essen die Hände zu waschen. Schauspieler*innen sind erwachsene Menschen. Sie wissen um den Klimawandel, oder sie sollten es wissen. Einige von ihnen sind jung und haben gute Chancen, die Klimakatastrophe am eigenen Leib zu erleben, einige von ihnen haben Kinder, die irgendwann fragen werden, was ihre Eltern getan haben, um den Klimawandel aufzuhalten. Einige von ihnen fahren im Urlaub gerne in Regionen, in denen der Klimawandel heute schon dramatisch sichtbar ist. Von daher könnte man also erwarten, dass sie aufstehen und handeln. Offensichtlich war das eine falsche Erwartung. Nun gut. Wie sagt Uwes Tochter: „Wenn man hingefallen ist, aufstehen, Krönchen zurechtrücken und weitermachen.“

Ein Artikel von Uwe, Irina, Yvonne und Corinna