Briefe an die Bundeskanzlerin – #9

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

seit 4 Wochen kämpfen wir als Parents For Future bundesweit für eine ausreichende Zahl an Mitzeichnungen und Unterschriften für die Petition 92294 mit dem Titel

Klimaschutz –Verabschiedung eines verbindlichen, sektorübergreifenden Klimaschutzgesetzes.

Unterstützt werden wir dabei von Ortsgruppen der Fridays For Future Bewegung, den Scientists For Future, den Developers For Future und anderen Gruppen, die sich mit dem Zusatz „For Future“und „Extinction Rebellion“für die Zukunft der nachfolgenden Generationen einsetzen. Zusätzlich haben sich mittlerweile auch Prominente wie z.B. Ralph Ruthe, Jan Delay und Udo Lindenberg für die Petition starkgemacht, nicht zu vergessen diverse Geschäfte und Unternehmen, die Unterschriftslisten in ihre Büros und Geschäftsräumen ausgelegt haben.

Und am 04.05.2019, 2 Tage vor Ende der Zeichnungsfrist haben wir es tatsächlich geschafft und das Quorum von mind. 50.000 Mitzeichnungen erfüllt.Das ist für eine Bewegung, die sich erst seit wenigen Wochen organisiert, eine unglaubliche Leistung und zeigt, wieweit das Thema „Klimakrise“ bereits in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.

Am 1. Mai waren wir mit mehreren „Parents For Future“auf der Demo des DGB in Berlin, um weiter Unterschriften zu sammeln und haben dabei viele Gespräche mit vielen unterschiedlichen Menschen geführt. Von Familien mit Kindern, über Touristen aus dem europäischen und außereuropäischen Ausland, von Jugendlichen bis Senioren mit und ohne Enkelkindern, von Lehrer*innen bis Polizist*innen fanden wir bei den Angesprochenen offene Ohren und die Bereitschaft, die Forderung nach einem sektorübergreifenden Klimaschutzgesetz zu unterstützen. So oft wie an diesem Tag habe ich in meinem Leben noch nie den Satz „Viel Glück und Erfolg dafür. Hoffentlich schafft ihr das.“ gehört.

Die Menschen realisieren immer mehr, dass die Warnungen der Wissenschaftler vor einer Klimakrise begründet sind und aktiv Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den jüngeren Generationen einen bewohnbaren Planeten zu hinterlassen.Die Gespräche haben uns auch deutlich gezeigt, dass die Bürger*innen auf den Straßen der Republik große Zweifel daran haben, dass ihre Regierung die notwendigen Maßnahmen auch gegen den Widerstand der Wirtschaft und ihrer konservativen Fürsprecher im politischen Lager angehen wird. Die Allermeisten bemerken sehr deutlich, dass ihr Kabinett sowohl die Phantasie, als auch den Mut vermissen lässt, die notwendig sind, um die Klimaschutzziele, die in Paris von Ihnen und Vertretern der Bundesrepublik Deutschland verbindlich mit vereinbart wurden, einzuhalten.

Deshalb werden wir jetzt weiter dazu mobilisieren, damit die öffentliche Anhörung zur Petition 92294 zeitnah stattfindet und Sie den steigenden Druck aus der Mitte der Gesellschaft spüren. Im Gegensatz zu Ihnen geben wir die Zukunft unserer Kinder nicht kampflos preis.

Briefe an die Bundeskanzlerin – #8

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich habe den standardisierten Antwortbrief ihrer Mitarbeiter vom 17.04.2019 erhalten. Es ist wirklich bedauerlich, für wie naiv ich als Bürgerin dieses Landes von ihrem Mitarbeiterstab gehalten werde. Statt inhaltlich wirklich zu argumentieren und echte Gedanken und überzeugende Argumente zu präsentieren, wird in diesem „Brief“ nur auf den „faulen“ Kohlekompromiss hingewiesen, als hätte ich noch nie davon gehört. Sie wissen selbst, dass ein Ausstieg aus der Kohle selbst im Jahr 2035 noch viel zu spät ist, um die Ziele von Paris zu erreichen. Dazu wird die in dem Schreiben dargestellteAusrichtung der Energieversorgung auf „umweltfreundliche erneuerbare Energien“ schon dadurch konterkariert, dass Sie den Bereich der Energiepolitik nicht mehr im Umweltministerium, sondern im Bundeswirtschaftsministerium angesiedelt haben. Dieses Ministerium unter dem Industrie-und Konzern-Kumpel Altmeier, ist rein aufs Wirtschaftswachstum fokussiert, deckelt nach dem EEG den Ausbau der Solarenergie und lässt die Förderung der Windenergie auslaufen. Wenn das ihre aussichtsreichste Strategie ist, ist die Zukunft unserer Kinder schon jetzt verloren.

Die Schüler*innen und Studierenden in Deutschland haben am 26.04.19 das 19. Mal in Deutschland gestreikt, und weder diese jungen Menschen noch wir als ihre Eltern werden aufhören, bis Maßnahmen wie z.B. eine CO2-Steuer in Höhe von mindestens 180,00 Euro pro ausgestoßener Tonne CO2, ein endgültigerAusstieg aus der Kohle vor 2030 und eineReduzierung der Treibhausgasemissionen auf Netto null bis allerspätestens 2035 erreicht wurden.

An der Stelle „klaue“ich jetzt mal bei „Extinction Rebellion“, die ich ebenfalls absolut unterstütze:

Songtext „Rebella Ciao“: (Original: Bella Ciao // Mirah)

We need to wake up
We need to rise up
We need to open our eyes
And do it now now now
We need to build a better future
And we need to start right now

We’ve just one planet
We’ve overrun it
We’ve got to solve, get involved
and do it now now now
We need to build a better future
And we need to start right now

Make it greener
Make it cleaner
Make it last, make it fast
and do it now now now
We need to build a better future
And we need to start right now

No point in waiting
Or hesitating
We must get wise take no more lies
And rebel now now now
We need to build a better future
And we need to start right now

Now we are fighting
For climate justice
We better act high-impact
And rebel now now now
We want to build a better future
And we need to start right now.

Seien Sie mutig! Üben Sie entschlossen ihre Richtlinienkompetenz aus! Handeln Sie schnell für die Zukunft unserer Kinder!