Lichter für die Erde

Zeit: 18:30 Uhr, Freitag, 01.10.2021 (angemeldet)
Ort: Wiese vor dem Bundestag

(Englischer Text unten)

Eine Woche nach dem großen Klimastreik von Fridays for Future und fünf Tage nach der Bundestagswahl wollen wir uns dort wiedertreffen, wo 100.000 Menschen für Klimagerechtigkeit und eine Zukunft aller Lebewesen auf diesem Planeten auf die Straße gegangen sind. Wir möchten innehalten – für unsere Kinder, für die Menschen, die bereits jetzt unter den Folgen der Klimakatastrophe leiden, für alle Arten, für die Zukunft.

Das Ergebnis der Bundestagswahl versetzt uns in große Sorgen, denn die Gewinnerparteien legen keinen Plan vor, der den Klimanotstand als solchen anerkennt und umgehend Schritte für die nötigen Veränderungen einleitet. Jeder Tag zählt. Nicht nur wir Aktivist*innen hofften auf diese Wahl als letzte Möglichkeit den notwendigen Schwenk in der Klimapolitik noch zu schaffen. Wir haben Sorge, Angst, Trauer und Wut. Hier gemeinsam zu stehen, gibt uns die Möglichkeit, diesen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

Gleichzeitig möchten wir all Jene einladen, unabhängig von ihrer Parteipräferenz, die ein Zeichen dafür setzen möchten, dass Klimapolitik der grundlegendste Bestandteil der deutschen Politik der nächsten Jahre sein muss, egal welche Partei regiert. Der Schutz unserer Erde ist nicht Parteiensache, sondern eine Aufgabe der Menschheit. Wir trauen den Regierungsparteien die Weitsicht zu, die Klimakatastrophe doch noch anzuerkennen und ihren Teil dazu beizutragen, das Leben auf der Erde schnell und umgehend zu schützen. Wir Aktivist:innen sind dafür bereit sie dabei zu beraten, zu inspirieren und zu unterstützen. Wir gehen weiter auf die Straße.

Lasst uns ein Meer aus Kerzen schaffen – für Hoffnung, Solidarität und Liebe.

Ablauf:

Versammlungsstart 18:30 Uhr
Anzünden der Kerzen 19:00 Uhr
Veranstaltungsende 19:45 Uhr

Mitbringen: Kerzen im Glas oder Grabkerzen

Wir verteilen uns weitläufig auf der Wiese. Um 19:00 Uhr wird über ein Mikrofon kurz der Hintergrund der Aktion genannt, der Ablauf erklärt und mit Worten der Andacht zum Schweigen übergeleitet. Danach werden die Kerzen für 5 Minuten angezündet. Wir verbringen diese 5 Minuten in ​Schweigen. Danach gibt es ein „Open Mic“ und abschließendes wird ein Lied gespielt.

Lights for the Earth

An invitation from Parents for Future Berlin

Time: 18:30, Friday, 1 October 2021
Place: Meadow in front of the Bundestag

One week after the big climate strike of Fridays for Future and five days after the federal elections, we want to meet again where 100,000 people took to the streets for climate justice and a future for all living beings on this planet. We want to pause – for our children, for the people who are already suffering the consequences of the climate catastrophe, for all species, for the future.

The result of the federal election puts us in a state of great concern, because the winning parties do not present a plan that recognises the climate emergency as such and takes immediate steps for the necessary changes. Every day counts. We activists are not the only ones hoping for this election as the last chance to make the necessary shift in climate policy. We have concern, fear, sadness and anger. Standing here together gives us the opportunity to express these feelings.

At the same time, we would like to invite all those, regardless of party preference, who want to send a signal that climate policy must be the most fundamental component of German politics in the coming years, regardless of which party is in power. Protecting our earth is not a party matter, but a task for humanity. We trust the governing parties to have the foresight to acknowledge the climate catastrophe after all and to do their part to protect life on earth quickly and immediately. We activists are ready to advise, inspire and support them. We continue to take to the streets.

Let’s create a sea of candles – for hope, solidarity and love.

Schedule:

Assembly start 18:30
Lighting of the candles 19:00
End of event 19:45 hrs

Bring along: Candles in a jar or grave candles

We spread out widely on the lawn. At 7:00 p.m., the background to the action is briefly given over a microphone, the sequence of events is explained and words of devotion are used to lead us into silence. Then the candles are lit for 5 minutes. We spend these 5 minutes in silence. Afterwards there is an „open mic“ and a song is played at the end.

Schweigen. Danach gibt es ein „Open Mic“ und abschließendes wird ein Lied gespielt. Lights for the Earth An invitation from Parents for Future Berlin Time: 18:30, Friday, 1 October 2021 Place: Meadow in front of the Bundestag One week after the big climate strike of Fridays for Future and five days after the federal elections, we want to meet again where 100,000 people took to the streets for climate justice and a future for all living beings on this planet. We want to pause – for our children, for the people who are already suffering the consequences of the climate catastrophe, for all species, for the future. The result of the federal election puts us in a state of great concern, because the winning parties do not present a plan that recognises the climate emergency as such and takes immediate steps for the necessary changes. Every day counts. We activists are not the only ones hoping for this election as the last chance to make the necessary shift in climate policy. We have concern, fear, sadness and anger. Standing here together gives us the opportunity to express these feelings. At the same time, we would like to invite all those, regardless of party preference, who want to send a signal that climate policy must be the most fundamental component of German politics in the coming years, regardless of which party is in power. Protecting our earth is not a party matter, but a task for humanity. We trust the governing parties to have the foresight to acknowledge the climate catastrophe after all and to do their part to protect life on earth quickly and immediately. We activists are ready to advise, inspire and support them. We continue to take to the streets. Let’s create a sea of candles – for hope, solidarity and love. Schedule: Assembly start 18:30 Lighting of the candles 19:00 End of event 19:45 hrs Bring along: Candles in a jar or grave candles We spread out widely on the lawn. At 7:00 p.m., the background to the action is briefly given over a microphone, the sequence of events is explained and words of devotion are used to lead us into silence. Then the candles are lit for 5 minutes. We spend these 5 minutes in silence. Afterwards there is an „open mic“ and a song is played at the end.

Offener Brief von Parents for Future Berlin und Berlin4Future an die ARD und die Tagesschau

Sehr geehrte ARD, sehr geehrte Redaktion der Tagesschau,

am Freitag dem 24.09.2021 berichteten Sie in der Tagesschau um 20:00 Uhr vom globalen Klimastreik. Die Berichterstattung zu diesem großen Ereignis operiert jedoch offensichtlich mit deutlich falschen Zahlen und Bildern. Es sollen in Berlin „mehr als 10.000“ Teilnehmer*innen gewesen sein. Die Polizei gab aber bereits vor 17:00 Uhr die Zahl von 50.000 Demonstrierenden allein in Berlin heraus – die Veranstaltenden von Fridays for Future hatten zu diesem Zeitpunkt 100.000 Teilnehmende nur in Berlin gezählt.

Zudem werden in Ihrem Beitrag Bilder und Rede von Greta Thunberg mit anderen Bildern geschnitten und unterlegt, die eine halbleere Rasenfläche vor dem Bundestag zeigt. So wird der Eindruck erweckt, dass es nicht allzu viele Zuhörende gegeben hat. Zum Zeitpunkt der Rede jedoch war diese Rasenfläche und weitere Flächen daneben komplett mit Menschen gefüllt – es gibt genügend Bilder dazu, die das belegen (z.B. https://twitter.com/linusdolder/status/1441387631506493442/photo/1 ).

Zudem war zu diesem Zeitpunkt die Hälfte des Demonstrationszugs noch gar nicht wieder auf dem Platz vor dem Bundestag angekommen, sondern noch in den Straßen unterwegs.
In ganz Deutschland waren an dem Tag weit mehr als eine halbe Million Bürger*innen beim Klimastreik. Zahlen in der Tagesschau? Fehlanzeige. Waren Sie bei der größten Demonstration seit Jahren überhaupt vor Ort?

Wir finden es sehr beunruhigend, dass die ARD nicht in der Lage scheint, hier unabhängig, objektiv und eigenständig zu recherchieren. Das Erste Deutsche Fernsehen sollte für unabhängigen Journalismus stehen. Dafür wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk von den Bürger*innen Deutschlands durch den Rundfunkbeitrag finanziert. Aufklärung der Bürger*innen ist die Aufgabe der ARD und nicht die Verbreitung von falschen Informationen.

Die Bewegung Fridays for Future hat enorme Anstrengungen unternommen, um diesen Streik zu organisieren. Bundesweit sind mehr als 600.000 Bürger*innen diesem Aufruf gefolgt. Die Fridays for Future-Bewegung bezieht sich mit Ihren Forderungen nach mehr und konsequenten Klimaschutz auch auf den Artikel 20a unseres Grundgesetzes: „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.“ Der Klimastreik fordert die Einhaltung dieses Grundrechts ein, das jedem Menschen ungeachtet seines Alters, Geschlechts, seiner politischen Ausrichtung in unserem Land zusteht. Hierfür die Streikform zu wählen ist nur legitim, da auch dies ein Grundrecht unserer Demokratie ist.

Prominent wurde in dem Tagesschau-Beitrag ein Statement des Präsidenten des Lehrerverbandes platziert. Fragen Sie die Streikenden in Tarifauseinandersetzungen auch, ob sie das wieder nacharbeiten? Eine Stellungnahme der Teachers for Future Germany e.V. zu Ihrem Beitrag des Lehrerverbandes fügen wir bei. Zudem ignorieren Sie dabei, dass neben vielen Schüler*innen auch sehr viele Menschen am Klimastreik teilgenommen haben, die längst keine Schule mehr besuchen.

Zu Ihrer journalistischen Aufgabe gehört, sich mit der größten weltweiten Krise, der Klimakrise, auseinanderzusetzen. Und darüber mit Sachverstand und unabhängig zu berichten und Bürger*innen aufzuklären. Eine unabhängige, objektive Berichterstattung in der Tagesschau über die größten Demonstrationen seit Jahren gehört dazu. Ein wertschätzender und ernstnehmender Umgang mit einer Bewegung, die von jungen Menschen angestoßen, maßgeblich gestaltet und gelebt wird, sollte deshalb eine Selbstverständlichkeit sein.

Eine Berichterstattung mit korrekten Zahlen und Bildern ist dafür und letztlich auch für eine funktionierende Demokratie Grundvoraussetzung. Wir erwarten, dass Sie Ihrem Auftrag nachkommen und keine Fake-News verbreiten. Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Medien zu verspielen durch schlechte und falsche Berichterstattung geht schnell und ist gefährlich. Vertrauen dann wieder aufzubauen ist ein langwieriger Prozess.

Freundliche Grüße
Parents for Future Berlin / Berlin4Future